Inszenierung
Vineta oder Das Schwarze Tal
Zuerst verschwanden die Felder und Dörfer. Viele Menschen von anderswo kamen und ließen sich nieder. Dort wo Dörfer waren, entstanden Städte, dort wo Kohle war, entstanden Kraftwerke. Dann verschwanden die Kraftwerke, da wo Kohle war, sind jetzt Seen. Viele Menschen zogen davon. Mit den Dörfern verschwand die Vergangenheit, mit den Kraftwerken die Gegenwart, mit der Kohle die Zukunft? Kaum eine Region in Europa hat sich in den letzten hundert Jahren so heftig verändert wie die Lausitz. Was bedeutet Identität? Was ist untergegangen mit den Dörfern und Kraftwerken und Systemen, was ist versunken, unter der Oberfläche verschwunden? Ist es wirklich verschwunden oder existiert es weiter, ungesehen? „Vineta oder Das schwarze Tal“ sucht in Sagen, Legenden und Biografien nach dem, was einen Menschen ausmacht, was die Lausitz ausmacht.
Es ist eine Reise auf der Oberfläche des Senftenberger Sees. Eine Entdeckungsreise, die unter die Oberfläche führt – in alte Zeiten und zu versunkenen Orten, die uns vielleicht fremd geworden sind. Aber nur wenn man weiß, wo man ist, kann man sein, wo man will.